Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin zählen die Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der plötzliche Herztod nach wie vor weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Dabei liegt einer Vielzahl der plötzlichen Herztodfälle Kammerflimmern zugrunde, was bei Fortbestehen die Überlebenswahrscheinlichkeit der Notfallopfer dramatisch reduziert und einzig durch eine umgehende Defibrillation terminiert werden kann. Durch die Einbeziehung von Laienhelfern bei der außerklinischen kardiopulmonalen Reanimation und der zusätzlichen Anwendung von automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs) vor Eintreffen des professionellen Rettungsdienstes im Rahmen von sog. Public Access Defibrillation (PAD) -Programmen konnte schon vor Jahren ein Meilenstein im Kampf gegen den plötzlichen Herztod gesetzt werden, was seither in den neuesten internationalen Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) und der American Heart Association (AHA) besondere Berücksichtigung findet. Dennoch bleibt es trotz dieser Empfehlungen zumeist unklar, an welchen Orten AEDs vorgehalten werden sollten. Somit setzt die Implementierung solcher Programme zunächst eine lokale Bedarfsbewertung voraus, anhand derer mögliche Hoch-Risiko-Lokalitäten für eine AED-Vorhaltung identifiziert werden können. Mit der Schaffung des Göttinger AED-Modells konnte nun erstmals eine solche Bewertungsgrundlage vorgelegt werden. Nachfolgende Studien sollten folgen, um die Validität dieses Modells zu prüfen.