Zusammenfassung
Der Prozess der Curriculumentwicklung ist aktuell in den Pflegeschulen einer der bedeutendsten Prozesse zur Steuerung und zum Gelingen einer innovativen generalistischen Pflegeausbildung. Das schulinterne Curriculum stellt ein zentrales Instrument zwischen den gesetzlichen Vorgaben, wissenschaftlichen Erkenntnissen und ebenso den vielfältigen Anforderungen im Gesundheitssektor dar. Die Gestaltung von Bildungsgängen erfordert im Sinne eines weiten Curriculumverständnisses (Abschn.
6.1) mehr als die Auflistung von Lernergebnissen, was an unterschiedlichen Wegen curricularer Arbeit deutlich wird (Abschn.
6.2). Die Klärung über Ziele, Bedingungen und Strategien der Curriculumentwicklung stellen die Basis für die Curriculumarbeit an den Pflegeschulen dar (Abschn.
6.3). Mit dem Lernfeldkonzept als curricular-didaktische Innovation im Berufsbildungssystem stehen Aufgaben und Problemstellungen der beruflichen Praxis im Vordergrund und sollen gleichzeitig die Verschränkung von Wissenschafts- und Situationsprinzip gewährleisten (Abschn.
6.4). Die generelle Umsetzung vom Lernfeld in handlungs- und problemorientierte Lernsituationen (Abschn.
6.5) wird unter pflegedidaktischer Perspektiven an der „Interaktionistischen Pflegedidaktik“ von Darmann-Finck und dem „Phänomenologischen Zugang zu authentischen Handlungssituationen“ von Walter (Abschn.
6.6) aufgezeigt. Vielfältige Dimensionen der Curriculumarbeit mit weitreichenden Auswirkungen auf die Gestaltung der Pflegeausbildung werden im curricularen Konstruktionsprozess (Abschn.
6.7) sichtbar. Wird die Verantwortung für die (Weiter-)Entwicklung einer professionellen Pflege ernst genommen, muss künftig die curriculare Arbeit ein fester Bestandteil der pädagogischen Aufgaben in der generalistischen Pflegeausbildung sein.