01.12.2011
Biografische Bedeutung ehrenamtlichen Engagements im Alter
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 4/2011
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Dieser Beitrag untersucht, welche Bedeutung das ehrenamtliche Engagement im Alter für die Bildung einer Biografie hat. Angesichts zunehmender Hilfe- und Pflegebedürftigkeit älterer Menschen gewinnt das ehrenamtliche Engagement der jungen Alten an Bedeutung. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Pluralisierung und Individualisierung des Alters sollen biografische Bedeutungen des ehrenamtlichen Engagements differenziert beschrieben werden. Dazu wird der methodisch-theoretische Ansatz der biografischen Forschung expliziert. Dieser schließt an die Lebensweltlichkeit der lebensgeschichtlichen Erzählung an, konzipiert im Unterschied dazu Biografie als ein soziales Konstrukt, wodurch sich subjektive Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Strukturen rekonstruieren lassen. Die Gewichtung von Subjekt und Gesellschaft wird durch in der Alternsforschung vorliegende Studien auf die Untersuchungsfrage modifiziert beschrieben. Demnach sucht diese Studie ausgehend von der lebensgeschichtlichen Erzählung nach der biografischen Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements. Vier Typen der biografischen Bedeutung können unterschieden werden. Das Ehrenamt wird lebensgeschichtlich bedeutsam alsberufliche Kontinuität,biografische Kontinuität, biografische Bilanz undbiografische Arbeit. Diskutiert werden Bedeutung von Bildung und persönlicher Ansprache für die Gewinnung und Begleitung der Ehrenamtlichen sowie lebensgeschichtliche Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Typen. Künftige Forschungen sollten klären, wie verschiedene Formen der Auseinandersetzung mit dem eigenen Altern entstehen.
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