01.12.2011 | Wissenschaftliche Kurzmitteilung
Einweisungspraxis von geriatrischen Patienten älter als 75 Jahre
Eine Pilotstudie an drei ausgewählten Kliniken im Leipziger Raum
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 4/2011
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Einleitung
In den letzten Jahren ist die Krankenhausversorgung älterer Menschen in den wissenschaftlichen Blickpunkt gerückt.
Zielsetzung
In der vorgestellten Pilotstudie wurde folgenden Fragestellungen nachgegangen: a) Finden an Wochenenden, wenn keine ambulante hausärztliche Regelversorgung organisiert ist, mehr Krankenhauseinweisungen von über 75-Jährigen statt? b) Wie hoch ist der Anteil von Kurzaufenthalten bei Einweisungen von über 75-Jährigen? c) Ist der Anteil der Kurzaufenthalte bei Einweisungen an Wochenenden höher als an Werktagen mit organisierter hausärztlicher Regelversorgung?
Methodik
In der Pilotstudie beteiligten sich 3 Krankenhäuser in der Region Leipzig an der Datenerhebung. Es wurden 579 konsekutiv in einem Zeitraum von 4 Wochen stationär aufgenommene Patienten mit einem Alter über 75 Jahren erfasst. Erhoben wurden der Einweisungstag, der Einweisungshintergrund aus der häuslichen Umgebung bzw. aus dem Pflegeheim, der Einweiser (Hausarzt bzw. Notdienst) sowie der Entlassungstag.
Ergebnisse
Von den Patienten, die in die Auswertung eingingen, wurden 21 % am Wochenende und 79 % an Werktagen aufgenommen. Bezüglich der Liegedauer zeigte sich, dass 34,4 % der Patienten 1 bis 3 Tage und 65,6 % 4 Tage oder länger stationär aufgenommen waren. Bei Patienten, die am Wochenende aufgenommen wurden, lag der Anteil mit einer Liegedauer von bis zu 3 Tagen signifikant höher als bei Aufnahme an Werktagen.
Diskussion
Die dargestellten Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass die Einweisungspraxis von über 75-Jährigen insbesondere am Wochenende kritisch beleuchtet werden sollte.
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