01.05.2013
Bindung und Heimat
Klinische Aspekte
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 2/2013
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Hintergrund
Bindung stellt eine wichtige Ressource zur Ausprägung von „inner working models“ dar. Zusammenhänge von Bindung und Heimat werden in der Literatur vermutet und sollten in einer Studie untersucht werden.
Ziel
In der Studie wird die Fragestellung aufgeworfen, ob Bindungserwartungsmuster durch unterschiedliche kulturelle Einflüsse modifiziert werden können. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob Heimat als ein Konglomerat personaler und symbolisierter Bindungsobjekte definiert werden kann. Die Wahrnehmung von Ortswechsel als Belastungssituation kann ebenfalls als ein Hinweis für Bindung an Heimat gelten.
Methode
Die Stichprobe umfasst 815 Probanden aus 13 neuen und alten Bundesländern. Im Rahmen der Untersuchung wurde aus dem Heimatfragebogen (HFB) mit 44 Items, dem modifizierten Bindungsfragebogen (BFPE) nach Höger mit 31 Items und der Collectivism Individualism Scale nach Yamaguchi mit 14 Items ein Fragebogen-Set mit insgesamt 89 Fragen gebildet und mithilfe verschiedener statistischer Verfahren untersucht.
Ergebnisse
Heimat kann durch die Faktoren „Bindungserfahrungen“, „Werte“ „Selbstkonzept“ und „Ortsbindung“ charakterisiert werden. Probanden unterschiedlicher Bindungserwartungsmuster nutzen diverse „Heimatprofile“. Es ergaben sich mittlere Effekte dafür, dass Bindungserwartungsmuster durch den kulturellen Hintergrund beeinflusst werden.
Schlussfolgerung
In psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungen sollten deshalb beide Aspekte der psychischen Entwicklung Beachtung finden.
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