Die Pflegeassistenzausbildung soll endlich bundesweit vereinheitlicht werden. Am vorliegenden Referentenentwurf für das Gesetz meldet der DBfK jedoch erheblichen Nachbesserungsbedarf an. Befürchtet werden Defizite in der Ausbildungsqualität.
Kritisiert die im Referentenentwurf vorgesehene Ausbildungsdauer für Pflegeassistenten scharf: DBfK-Präsidentin Vera Lux
In der vergangenen Woche hat das Bundesfamilienministerium den Referentenentwurf für das Gesetz zur Neuregelung der Pflegeassistenzausbildung vorgelegt. Bis zum 5. August sind die Verbände aufgefordert, ihre Stellungnahmen abzugeben. Für den DBfK steht fest: Ohne Nachbesserungen drohen massive Defizite in der Ausbildungsqualität.
Geplante Ausbildungsdauer viel zu kurz
Der DBfK kritisiert vor allem die geplante Ausbildungsdauer. Derzeit sieht der Referentenentwurf dafür 18 bzw. nur 12 Monate vor. Verbandspräsidentin-Präsidentin Vera Lux stellte am Donnerstag klar: „Eine Ausbildungsdauer von 12 Monaten lehnt der DBfK kategorisch ab, da dies zu einer weiteren Deprofessionalisierung der Pflegeberufe führen wird.“ Es sei nicht möglich in 12 Monaten alle notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, die über die bisherigen Pflegehelferausbildungen hinaus gingen.
„Unserer Erfahrung nach sind 24 Monate erforderlich, um notwendige Kompetenzen für eine sichere Pflege der Patient*innen zu entwickeln und die im Pflegeassistenzgesetz definierten Ausbildungsziele zu erreichen“, argumentierte Lux. Seit Jahren setzt sich der Berufsverband für eine bundeseinheitliche generalistische Pflegeassistenzausbildung ein, die über 24 Monate angelegt ist.
Schulabschluss als Voraussetzung
Zudem müsse ein Schulabschluss Zugangsvoraussetzung für die Pflegeassistenzausbildung sein, so die DBfK-Präsidentin weiter. Eine Prognoseeinschätzung der Pflegeschule sei nicht ausreichend: „Ein Hauptschulabschluss muss Voraussetzung sein, um eine Durchlässigkeit in die Ausbildung zur Pflegefachperson zu sichern.“
Dies sei wichtig, damit der Beruf attraktiv sei und auch für die Pflegeassistent*innen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven biete. „Nur so werden wir genügend gut qualifizierte Kolleg*innen für die Pflegeassistenz gewinnen.“ (ne)