Für die Wiedererlangung und Stärkung der Stabilität ist jegliche Form von Bewegung hilfreich. Bei einem traumatischen Erlebnis mobilisiert unser Körper alle Kräfte, um zu kämpfen oder zu fliehen, oder er erstarrt, wenn beides nicht möglich ist. Wenn unsere instinktiven Verteidigungsreaktionen nicht ausgeführt oder abgeschlossen werden und die Erstarrung sich nicht lösen kann, dann bleibt die enorme Aktivierung in unserem Körper bestehen. So ist es naheliegend, dass nach einem traumatischen Erleben jegliche Form der Bewegung und sportlichen Aktivität unseren Körper unterstützt, diese enorme Aktivierung und u. a. die ausgeschütteten Stresshormone wieder abzubauen. Dies ist umso wichtiger, wenn eine „zeitnahe Wiederherstellung der autonomen Homöostase“ ausbleibt und sich in unserem autonomen Nervensystem „immer mehr Streß“ ansammelt (Levine 2019, S. 40). Das ist im Besonderen bei wiederholten oder chronischen Traumatisierungen der Fall. Langfristig kann dies unsere Gesundheit beeinträchtigen und verschiedene Symptome wie z. B. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Migräne hervorrufen und u. a. zu gastrointestinalen und Autoimmunerkrankungen führen (McLeay et al. 2017).