01.02.2016 | Originalien
Belastungserleben und Coping-Strategien pflegender Angehöriger
Perspektive der Angehörigen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 2/2016
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Hintergrund und Ziel der Arbeit
Eine schwer kranke Person zu Hause zu pflegen, ist äußerst anspruchsvoll. In einer qualitativen Studie wird der Frage nachgegangen, welche aus Sicht der Angehörigen die größten Belastungen sind, und welche Strategien genutzt werden, um diese Belastungen zu bewältigen.
Material und Methode
Es wurden narrative Interviews mit 25 pflegenden Angehörigen geführt. Die Interviews wurden transkribiert und gemäß der „constant comparative method“ ausgewertet.
Ergebnisse
Pflegende Angehörige sind müde und überlastet, fühlen sich alleingelassen und unverstanden, müssen mit Trauer, Leid und Zukunftssorgen umgehen, sind hilf- und machtlos und erleben ihr Leben als fremdbestimmt. Um diese Belastungen zu bewältigen, suchen sie aktiv nach Entlastung und Unterstützung, informieren sich und erwerben Kompetenzen, tauschen sich mit anderen aus, schaffen sich einen Ausgleich und heben die positiven, sinnstiftenden Seiten der Pflege hervor.
Schlussfolgerung
Das Belastungserleben pflegender Angehöriger ist stark subjektiv und hängt ab von den Bewältigungsstrategien sowie von den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die informelle Unterstützung aus dem sozialen Umfeld.
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