Zusammenfassung
Menschen mit Behinderungen sind durch körperliche, seelische, geistige oder sensorische Beeinträchtigungen in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren in der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft eingeschränkt. Bei einer geistigen Behinderung sind insbesondere die kognitiven und adaptiven Fähigkeiten betroffen. Personen mit Behinderungen sind besonders anfällig für körperliche Krankheiten, chronische Schmerzzustände und psychische Störungen. In der Behandlung von Menschen mit geistiger Behinderung sollte das biopsychosoziale Krankheitsmodell um die emotionale Entwicklungskomponente erweitert werden, um die individuell erwartbaren Verhaltensweisen als Ausgangspunkt zu kennen. Die Therapie findet nach denselben Grundsätzen wie bei Menschen ohne Behinderung statt, wobei neben medikamentösen auch pädagogisch-psychotherapeutische Methoden angewandt und das Lebensumfeld einbezogen werden sollten. Die individuellen, behinderungsbedingten Besonderheiten sind in der Praxisorganisation, der Kommunikation und der Behandlung zu berücksichtigen, um eine bestmögliche gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen.