01.03.2016 | Editorial
Auf dem Vormarsch: Krätze
Erschienen in: Heilberufe | Ausgabe 3/2016
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Parasiten kenne ich nur vom Hörensagen: Wurmkuren von meiner Mutter aus der Nachkriegszeit, Läuse hatten die Kinder von Freundinnen, erworben in Kindergarten und Schule. Und Krätze — Wer hat das denn heute noch? Anscheinend eine Menge Menschen. Die WHO schätzt den Anteil auf 300 Millionen, die an Krätze (Scabies) erkrankt sind. Die Krätzemilben werden durch Hautkontakt übertragen, bohren bei ihren Opfern winzige Gänge in die Haut, wo sie dann ihre Eier und Ausscheidungen deponieren und unser Immunsystem mit einer Entzündung reagieren lassen. Die Infektionskrankheit verbreitet sich vor allem dort, wo Menschen eng zusammen leben, beispielsweise in Altenheimen. Ein Handtuch, eine Umarmung reicht schon zur Übertragung. Ein Krätzeausbruch wächst sich somit zu einer echten Herausforderung aus, gilt doch hier das Motto „alle für einen“. Denn die Behandlung müssen alle — Bewohner, Pflegende und die Angehörigen — über sich ergehen lassen. Unser Autor Dr. Wulf-Thorsten Gerdts beschreibt im PflegeKolleg Krätze, Läuse & Co. (Seite 9) anschaulich, wie man die Folgen eines Krätzeausbruchs in den Griff bekommt. …Anzeige