21.08.2018 | Kasuistiken
Atypische chronische lymphatische Leukämie (CLL) mit nasalem Befall im hohen Lebensalter
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 7/2018
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Non-Hodgkin-Lymphome stellen im Kopf-Hals-Bereich die dritthäufigste Tumorentität nach den Platteneptihel- und Adenokarzinomen dar. Extranodale Manifestationen von Non-Hodgkin-Lymphomen lassen sich außer im Gastrointestinaltrakt nirgends häufiger finden als im Kopf-Hals-Bereich [1]. Zumeist handelt es sich um T‑Zell-Lymphome, gefolgt von diffusen großzelligen B‑Zell-Lymphomen. Eine nasale Manifestation der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) hingegen ist selten und bislang erst 6‑mal in der Literatur erwähnt [2‐5]. Wong et al. [5] beschrieben erstmalig 1998 eine leukämische Infiltration der Nasenschleimhäute, Johnston et al. [2] den Fall eines Mannes mit bereits seit 8 Jahren bestehender CLL und nach bereits erfolgter Chemotherapie diagnostizierter nasaler CLL. Die Studien von Melton und Pearlmann [3] sowie von Triantafillidou et al. [4] beschreiben jeweils Fallserien von CLL-Manifestationen im gesamten Kopf-Hals-Bereich, der mit unter 1 % aller CLL-Erkrankungen extrem selten befallen ist. Alle bislang beschriebenen Patienten mit einer nasalen Manifestation der CLL wiesen ein Alter unter 70 Jahren auf (mittleres Alter 52,3 Jahre). Nasale Manifestationen bei alten oder gar hochbetagten Patienten hingegen sind bislang unbekannt. In der Literatur deshalb bisher undiskutiert ist die Situation eines risikoadaptierten diagnostischen und therapeutischen Vorgehens bei dieser speziellen (Risiko‑)Patientengruppe. …Anzeige