Pflegeverbände zeigen sich wenig überrascht von den Ergebnissen des BARMER Pflegereports. Die Versorgungslücken seien seit langem bekannt. Der DBfK plädiert daher für einen verstärkten Einsatz akademisch ausgebildeter Pflegefachpersonen in der Langzeitpflege.
Der BARMER-Report zeige eindeutig, dass das Versorgungssystem aktuell Menschen mit chronischen Erkrankungen und Pflegebedarf nicht gerecht werde, unterstrich am Mittwoch die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Bernadette Klapper.
Hier gingen medizinische und pflegerische Bedarfe ineinander über. „Eine bedarfsgerechte und effiziente medizinisch-pflegerische Versorgung können wir erreichen, wenn wir mehr akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen in der Primärversorgung und in der Langzeitpflege einsetzen“, erklärte Klapper.
Um Notfallsituationen bei Pflegebedürftigen vorzubeugen, sollten neben dem von BARMER-Chef Straub vorgeschlagenen Einsatz von Community Health Nurses, in Pflegeheimen ergänzend Advanced Practice Nurses (APN) mit Masterabschluss etabliert werden.
Leid und Kosten vermeiden
Aus Sicht von Klapper geben internationale Vergleiche und die Empfehlungen des Wissenschaftsrats klar den Weg vor: „20 Prozent akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen und ein angemessener Qualifikationsmix in den Einrichtungen verbessern die Versorgungsqualität.“ So ließen sich unnötige Krankenhausaufenthalte verhindern und viel Leid und Kosten vermeiden.
Der am 5. Dezember veröffentlichte BARMER Pflegereport 2023 hatte aufgedeckt, dass 1,3 Millionen Krankenhausaufenthalte bei einer besseren Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf grundsätzlich vermeidbar gewesen wären. (ne)