01.06.2012 | Konzepte
Akute Kohlenmonoxidvergiftung
Ein alter Hut in neuen Schachteln
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 5/2012
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Hintergrund
Die Giftinformationszentren beobachten eine Zunahme akuter Kohlenmonoxidvergiftungen.
Fragestellung
Inzidenz und Mortalität von Kohlenmonoxidvergiftungen, Darstellung von deren Wirkung und Klinik sowie Entwicklung von Therapieempfehlungen.
Material und Methode
Auswertung der amtlichen Statistiken, Analyse bemerkenswerter Fälle aus der Presse, Diskussion von Grundlagenarbeiten und Expertenempfehlungen.
Ergebnisse
2009 und 2010 stieg die Anzahl der Kohlenmonoxid- (CO-)Todesfälle in Deutschland um jeweils ca. 30%. Neuartige Expositionen wie die suizidale Inhalation der Gase aus Kohlegrills häufen sich. Die Einschätzung der Vergiftung orientiert sich an Vigilanz und CO-Hb-Wert. Therapieprinzip ist ein hoher Sauerstoffpartialdruck. Die Wirksamkeit der hyperbaren Oxygenation ist nicht gesichert, bei schweren Vergiftungen jedoch zu vermuten. Die Verfügbarkeit geeigneter Druckkammern ist gering.
Schlussfolgerungen
Mit neuartigen Gefahrensituationen ist zu rechnen. CO-Pulsoxymeter erleichtern die präklinische Sichtung auch größerer Patientengruppen. Die sofortige Asservierung von Laborblut dient der Diagnosesicherung und Therapieentscheidung. Eine suffiziente Oxygenierung ist unabdingbar. In schweren Fällen sollte die Einweisung in ein Druckkammerzentrum erfolgen.
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