Hintergrund
Trotz des enormen Fortschritts in der Medizin steigt die Population der Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz immer weiter an. Neben der Zunahme der höheren Schweregrade findet sich auch ein Ansteigen des Patientenalters. Sind alle konservativen Behandlungsverfahren ausgeschöpft, bleibt oft nur die mechanische Herz-Kreislauf-Unterstützung als einzig mögliches Behandlungsverfahren.
Material und Methode
Ausgehend von den unterschiedlichen Schweregraden einer Herzinsuffizienz werden verschiedene Therapieziele und die unterschiedlichen Unterstützungssysteme vorgestellt. Grundlagen der entsprechenden Graduierung der Patienten sind das US-INTERMACS-Register und die entsprechende Datenbasis.
Ergebnisse
Prinzipiell gibt es für schwer herzinsuffiziente Patienten zum einen die kurzfristige Herz-Kreislauf-Unterstützung von wenigen Tagen bis zu einigen Wochen und die längerfristigen Unterstützungstherapien, die über Monate bis hin zu Jahren eingesetzt werden. Therapieziele sind dabei: „bridge to decision“, „bridge to transplant“, „bridge to recovery“ und „destination therapy“. Die Möglichkeiten der Unterstützung reichen von der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO), auch als „transport assist“, über einen reine linsventrikuläre Unterstützung („left ventricular assist device“, LVAD), eine biventrikuläre Unterstützung („biventricular assist device“, BIVAD) bis hin zum totalen Herzersatz („total artificial heart“, TAH). Je nach Komplexität der eingesetzten Systeme ist die Rate der möglichen Komplikationen unterschiedlich. Für alle Systeme sind Thromboembolie, Blutung, Infektionen die Hauptrisiken. Für das LVAD ist ein Rechtsherzversagen als besondere Komplikation zu sehen. Die Einjahresüberlebensrate für Patienten mit LVAD von 90 % stellt aber trotz der vorhandenen Probleme ein exzellentes Ergebnis dar und lässt auf eine Alternative zur Herztransplantation hoffen.
Schlussfolgerung
Die zunehmende Zahl herzinsuffizienter Patienten und der immer gravierender werdende Mangel an Spenderorganen lässt die Implantation von mechanischen Unterstützungssystemen mehr und mehr voranschreiten. Der Schwerpunkt verlagert sich dabei immer mehr auf eine Langzeittherapie. Die Entwicklung geht besonders in Richtung der vollständig implantierbaren Systeme.