Zusammenfassung
Die aktive Regulation des Säuren-Basen-Haushaltes erfolgt durch Lunge, Leber und Nieren. Dabei ist das respiratorische System das leistungsfähigste Regulationssystem zur schnellen Kompensation akuter Veränderungen des pH-Wertes. Es nutzt die Möglichkeit, dass Kohlensäure nach Umwandlung in CO2 in großen Mengen respiratorisch ausgeschieden oder zurückgehalten werden kann. Die Leber sorgt durch ihre pH-gesteuerte Harnstoffsynthese für eine angepasste Eliminierung der im Stoffwechsel im Überschuss anfallenden Substanzen Bikarbonat und Ammoniak. Die Nieren sorgen dafür, dass der notwendige Bestand an Bikarbonat-Ionen erhalten bleibt. Weiterhin wird je nach Bedarf die renale Ausscheidung von Säuren als sogenannte titrierbare Azidität des Harns gesteigert oder vermindert. Als nicht-titrierbare Azidität wird die Ausscheidung von Ammonium-Ionen bezeichnet. Sie steigt infolge einer hepatischen Bikarbonat-Einsparung bei Azidose an und ist damit indirekter Ausdruck eines Azidose-Antagonismus.