Das Rettungswesen, dessen Beginn im 19. Jahrhundert liegt, diente bis in die 1960er Jahre überwiegend nur dem Transport von Kranken und Verletzten ohne außerklinische notfallmedizinische Behandlung. Erst nach wachsender Unzufriedenheit in den 1950er Jahren wurde ein Konzept zur Reorganisation des Rettungswesens in Deutschland entwickelt, dessen Kernpunkt die konzeptionelle Entwicklung der Rettungskette war. Die wichtigsten Entwicklungen in Deutschland seit damals sind v. a. der Aufbau von Rettungsleitstellen, die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für den Rettungsdienst, die Verbesserungen bezüglich der Qualifikation des Personals und die Weiterentwicklung notfallmedizinischer Techniken. Leider wurde nach der Wiedervereinigung die Chance verpasst, sinnhafte Systemkomponenten des DDR-Systems zu übernehmen, diese wurden unverständlicherweise abgeschafft. Letztendlich ist es jedoch gelungen ein hochprofessionelles medizinisches Hilfeleistungssystem zu entwickeln, was v. a. auch bei zeitkritischen Behandlungsoptionen das Überleben erst ermöglicht. Es bedarf jedoch weiterer Verbesserungen, wobei die Initiativen zur strukturellen Weiterentwicklung im Rettungsdienst eine wichtige Rolle spielen.