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30.04.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Molekulare Untersuchungen

Säuglingsnahrung zeigt positive Auswirkungen auf Darmflora

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Die Rezeptur von Babynahrung kann für eine höhere Konzentration an gewünschten Bifidobakterien im Darm sorgen. Und Darmbakterien scheinen über eine eigene „innere Uhr“ zu verfügen. Das hat ein Forscherteam der Technischen Universität München (TUM) nun herausgefunden.

Muttermilch gilt als Goldstandard für eine gesunde Ernährung von Säuglingen und eine Vielzahl von Inhaltsstoffen sorgt für die normale Entwicklung der Darmflora. Prof. Dirk Haller vom Lehrstuhl für Ernährung und Immunologie der Technischen Universität München (TUM) betont: „Säuglingsnahrung in Kombination mit Muttermilch führt zu einer normalen Entwicklung der Darmflora. Wir konnten auch nachweisen, dass unterschiedliche Rezepturen von Ersatzbabynahrung sich direkt auf die Zusammensetzung der Darmflora auswirken.“

Die Unterschiede zeigten sich vor allem zwischen dem dritten und siebten Lebensmonat der Säuglinge. Die Zugabe von Bifidobakterien zur Säuglingsnahrung führte hier nicht zu einem erhofften Anstieg dieser Bakterien im Darm. Muttermilch und mit Galacto-Oligosacchariden versetzte Ersatznahrung funktionierten hier messbar besser. Die Forschenden gewannen ihre Erkenntnisse durch molekulare Untersuchungen der Nahrung sowie des Stuhls der Babys über einen Zeitraum von der Geburt bis zum Alter von zwölf Monaten.

Überraschende Erkenntnis: Darmbakterien habe eigenen „innere Uhr“

Als Nebeneffekt ihrer Untersuchungen entdeckten die Forschenden, dass Darmbakterien nach einem 24-stündigen Tag-und-Nacht-Rhythmus leben. Sie behielten diesen Rhythmus sogar außerhalb des Darms im Labor bei. Er war also nicht abhängig vom natürlichen Rhythmus den der Organismus der Babys vorgab. Daraus schließen die Forschenden, dass die Darmbakterien über eine eigene, „innere Uhr“ verfügen. Ihre genaue Funktionsweise muss nun aber noch weiter untersucht werden.

tum.de

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