Psychische Störungen führen bei den Betroffenen zu Veränderungen des Erlebens, der Gefühle, des Denkens und Verhaltens. „Sie hat sich so verändert“, „Er ist nicht mehr der Alte“ beschreiben es die nahen Bezugspersonen. Die Diagnose einer psychischen Störung wirkt dann oft entlastend, weil „das Ding jetzt einen Namen hat“. Dennoch bleibt die Beziehung, der Umgang mit den Betroffenen verändert. Angehörige sollten das Gespräch darüber suchen, wie sich die Veränderungen auf die Beziehungen und auf ihr Leben auswirken. Im besten Fall ist es möglich, diese Veränderungen ohne Vorwürfe anzusprechen: An einer psychischen Störung ist niemand schuld – sie hat sich unter dem Einfluss unterschiedlichster Faktoren entwickelt. Erbanlage, Kindheitserlebnisse, frühe Beziehungen, späte Beziehungen, Persönlichkeitseigenschaften, aktuelle Belastungen – all dies und noch vielmehr nimmt Einfluss darauf, ob sich eine psychische Störung entwickelt.