Zigarettenrauch enthält Bestandteile, die Steinkohlenteer ähneln. Präparate aus Steinkohlenteer werden seit mehr als 100 Jahren zur Behandlung von Neurodermitis und anderen Ekzemformen verwendet. Wie sich Rauchen währen der Schwangerschaft auf das Ekzemrisiko des Kindes auswirkt, ist unklar. Ebenso offen ist, ob die Dauer der Stillperiode einen Einfluss auf die Entstehung einer atopischen Dermatitis hat. Da Tabakbestandteile über die Muttermilch auf den Säugling übertragen werden können, wurden nun in einer prospektiven Kohortenstudie aus Großbritannien beide Faktoren kombiniert betrachtet. Die Forscher werteten hierzu Daten aus der Ilse-of-Wright(IOW)-Geburtskohorte zu Rauchverhalten in der Schwangerschaft, Stillverhalten und Ekzeme bei Kindern im Alter von 1-4, 4-10 und 10-18 Jahren aus. Bei Frauen, die während der Gestation rauchten, war eine längere Periode exklusiven Stillens (also vor Einführung von Beikost) mit einem niedrigeren Risiko für atopische Dermatitis assoziiert im Vergleich zu Nichtraucherinnen. Der neurodermitisprotektive Effekt machte sich in allen drei untersuchten Altersgruppen bemerkbar.
Tabakbestandteile werden über die Muttermilch auf den Säugling bertragen.