Mit „Exekutivfunktionen“ sind Hirnprozesse angesprochen, die es den Menschen erlauben, im Alltag Handlungen zu planen, umzusetzen und den Umständen gemäß anzupassen. Es dreht sich aber nicht nur um aktive Handlungen. Zu den Exekutivfunktionen gehören auch Leistungen, die unsere Aufmerksamkeit lenken, uns sagen, was für uns aktuell von Relevanz oder vernachlässigbar ist. Sie sagen uns, was wir jetzt besser tun oder lassen sollten. Darüber hinaus steuern Exekutivfunktionen auch unser Gefühlserleben. Sie legen uns nahe, besser nicht unsere Enttäuschung oder Wut herauszuposaunen, und uns diplomatisch zu verhalten. Das können Exekutivfunktionen leisten, weil sie auf unsere Lernerfahrungen zurückgreifen. Wir wissen üblicherweise, welche Konsequenzen unseres Handelns oder Nichthandelns uns erwarten. Entsprechend dieser erfahrungsbasierten Antizipation bzw. Vorannahmen treffen wir unsere Entscheidungen. Exekutivfunktionen helfen, vorausschauend zu planen und zu agieren.