Die Notfallversorgung in deutschen Krankenhäusern hat in den letzten Jahren deutliche Veränderungen erfahren und ist auch weiterhin im Umbruch. Durch den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zur gestuften Notfallversorgung wurden Eckpfeiler für Zentrale Notaufnahmen bzw. Kliniken/Zentren für Akut- und Notfallmedizin gesetzt, die in Zukunft weitreichende Konsequenzen haben werden [
22]. Die Bundesärztekammer hat in der neuen Weiterbildungsordnung die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ etabliert und damit einen weiteren Meilenstein in der innerklinischen Notfallversorgung gesetzt. Ebenso hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft 2019 eine Empfehlung zur Fachweiterbildung „Notfallpflege“ veröffentlicht [
15]. Zentrale Notaufnahmen bzw. Kliniken/Zentren für Akut- und Notfallmedizin werden dadurch als zentraler Dreh- und Angelpunkt der klinischen Akut- und Notfallmedizin etabliert. Für einzelne Krankheitsbilder bei kritisch kranken Patienten gibt es zwar etablierte Strukturen für die Versorgung, doch gelten diese nur für einen Teil der Gesamtheit der kritisch kranken Patienten, die einer spezifischen, schnellen und strukturierten Notfallversorgung bedürfen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall). Häufig ist die zugrundeliegende Pathologie direkt bei Krankenhausaufnahme nicht bekannt, sondern muss erst durch eine umfassende Diagnostik unter Schockraumbedingungen identifiziert werden. …