Global hat das Covid-19 Virus zu zusätzlichen Herausforderungen bei Angehörigen der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe geführt.
Ziel dieser Studie ist es, die dadurch entstandenen psychosozialen Arbeitsbelastungen beim gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, sowie der Pflege(fach)assisstenzberufe in einer österreichischen Schwerpunktkrankenanstalt zu eruieren. Zudem sollen Unterschiede im Erleben zwischen den Angehörigen des Gesundheits- und Krankenpflegepersonals und den Assistenzberufen sowie in Führungs- und Managementpositionen als auch zwischen Stationen mit und ohne Covid-19 positiven Patientinnen und Patienten erfasst werden.
Im Rahmen einer Mixed-Method Studie wurde eine webbasierte Umfrage mithilfe des Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ) durchgeführt. Die qualitative Erhebung erfolgte mit vier offenen Fragestelllungen. Die Ergebnisse wurden deskriptiv sowie inferenzstatistisch mit einer einfaktoriellen Varianzanalyse und dem Mann-Whitney-U-Test analysiert. Die qualitativen Daten wurden durch eine zusammenfassende Inhaltsanalyse ausgewertet.
Insgesamt nahmen 104 Personen an der Befragung teil. Die Ergebnisse zeigen, dass die Pflege im Bereich emotionalen Arbeitsanforderungen und -menge (p < 0.01) belastet ist (p = 0.03), jedoch werden keine Unterschiede zwischen den einzelnen Berufsgruppen der Pflege deutlich. Personen in Fuhrungs- und Managementpositionen geben weniger Belastungen an als das restliche Pflegepersonal (p. 0.05). Bei der Unterscheidung der Belastungen zwischen Covid-19(-Verdachts-)Stationen und non-Covid-19-Stationen waren zwei Skalen (Anforderungen, Gefuhle zu verbergen & Entwicklungsmoglichkeit) statistisch signifikant (p ≤0.04).
Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die psychosozialen Belastungen der Gesundheits- und Krankenpflege durch die Covid-19 Pandemie mit unterschiedlichen Ausprägungen und decken sich mit dem aktuellen Forschungsstand. Zukünftige Studien sollten sich mit den Auswirkungen auf die Arbeitsbelastungen für die Pflegepraxis beschäftigen.