09.06.2023 | Konzepte - Stellungnahmen - Perspektiven
Validierung des M-NACA-Scores und Überarbeitung für den Datensatz MIND4.0
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2024
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Hintergrund
Der M(Münchner)‑NACA(National Advisory Committee for Aeronautics)-Score ist ein verbreitetes Instrument zur Berechnung der Einsatzschwere in der präklinischen Notfallmedizin. Basierend auf einer Vielzahl von Kriterien, die aus der Einsatzdokumentation hervorgehen, wird er bspw. für wissenschaftliche Fragestellungen, zur Qualitätssicherung im Rettungsdienst sowie zur abschließenden retrospektiven Beurteilung der Einsatzindikation herangezogen. Aufgrund dieser hohen Relevanz wurde eine Validierung des Berechnungsschemas dringend notwendig. In diesem Zuge erfolgte auch eine Anpassung an die aktuelle Version des Minimalen Notfalldatensatzes MIND4.0.
Vorgehensweise
Da aufgrund verschiedener Faktoren eine Validierung anhand von Klinikdaten derzeit in Baden-Württemberg nicht flächendeckend möglich ist, erfolgte zunächst ein Abgleich zwischen berechnetem M‑NACA-Score und dem vom Rettungsfachpersonal und von Notärzt:innen dokumentierten NACA-Score. Im zweiten Schritt wurde ein Abgleich mit dem in Skandinavien verbreiteten und dort bereits validierten Triagesystem RETTS durchgeführt. Abschließend wurden neue Datenfelder des MIND4.0 integriert. Ziel war es, die Einstufung der Kriterien im M‑NACA-Berechnungsschema zu evaluieren, um so die Präzision und Validität zu erhöhen.
Fazit
Durch die Integration der Ergebnisse aus dem Abgleich mit dem original dokumentierten NACA-Score sowie der Symptombeschreibungen und Vitalparametergrenzwerte des RETTS konnte das Berechnungsschema des M‑NACA-Scores geschärft und weiterentwickelt werden. Infolge der Eingliederung altersspezifischer Wertebereiche ist der Score nun auch für pädiatrische Patienten anwendbar. Die Übertragung auf den Minimalen Notfalldatensatz MIND4.0 macht den M‑NACA-Score für die gegenwärtige Einsatzdokumentation nutzbar. Das Berechnungsschema wurde von 260 auf 490 Kriterien erweitert, die tabellarisch in der Reihenfolge ihrer fortlaufenden Nummerierung zu prüfen sind.
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