11.09.2023 | Themenschwerpunkt
Update der Empfehlungen der Bundesinitiative Sturzprävention – Identifizierung und Prävention des Sturzrisikos bei älteren zu Hause lebenden Menschen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2023
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Hintergrund
Um Stürze und deren Folgen zu reduzieren und zu behandeln, sind evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen zu Risikostratifizierung, Screening, Assessment sowie zu Sturzprävention und -behandlung wichtig. Die Bundesinitiative Sturzprävention (BIS) hat 2020 Empfehlungspapiere für das körperliche Training zur Sturzprävention als Gruppen- bzw. Einzelangebot bei älteren, zu Hause lebenden Menschen veröffentlicht. Im Jahr 2022 wurden die „World guidelines for falls prevention and management for older adults“ (WFG) publiziert.
Ziel der Arbeit
Aktualisierung der Empfehlungen der BIS.
Material und Methoden
Die Empfehlungen der BIS wurden mit denen der WFG abgeglichen und bei Bedarf um methodische und fachspezifische Aspekte erweitert. Folgende Bereiche wurden berücksichtigt: 1) Screening und Risikostratifizierung, 2) Interventionen, 3) multifaktorielles Assessment und Interventionen sowie 4) spezifische Zielgruppen.
Ergebnisse
Die Empfehlungen der BIS entsprechen weitgehend denen der WFG. Hauptursache für Unterschiede ist die bisherige Fokussierung der BIS-Empfehlungspapiere auf das körperliche Training. Der multifaktorielle Ansatz, der in den WFG ausführlich beschrieben wird, wurde bisher im Empfehlungspapier zum körperlichen Training im Einzelsetting erwähnt, jedoch nicht im Detail ausgeführt. Die BIS-Empfehlungen werden dahingehend ergänzt bzw. präzisiert.
Diskussion
Durch das Update der Empfehlungen der BIS können die Einrichtung und Förderung von Sturzpräventionsangeboten für ältere Menschen in Deutschland weiter vorangebracht werden. Die Implementierung kann somit einheitlich und wissenschaftlich abgesichert erfolgen.
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