Die empathische, pflegerische Begleitung einer unruhigen, schwerkranken Person im Hospiz erfordert ein hohes Maß an Akzeptanz für die existenzielle Situation, in der sie sich befindet. Hospizarbeit ist geprägt von Gefühlen und Emotionen, vor allem aber von Empathie. Aber genau da liegt die Gefahr – dass sich die Pflegekräfte die Ängste und eben auch die Unruhe des Gegenübers zu eigen machen können. So braucht es den reflektierten Schritt zurück, die ethische Reflexion, in der Problemstellungen beispielsweise durch übergeordnete Prinzipien betrachtet werden können – im Sinne des Guten. Dabei gibt es nicht immer optimale Lösungen, da die Hospizarbeit einen Widerspruch in sich trägt – Leiden lindern versus Warten können. Trotz allem können sich Optionen im Handeln eröffnen, die auf emotionaler Basis oftmals so nicht gesehen werden. Dies kann im Kleinen bereits in der täglichen Übergabe erfolgen, nach Möglichkeit mindestens biprofessionell, denn der Perspektivenwechsel im Austausch eröffnet neue Sichtweisen und damit Handlungsoptionen – für eine wahrhaftige Begegnung auf Augenhöhe – von Mensch zu Mensch.