Humor ist aus dem heutigen Gesundheitssystem nicht wegzudenken. Auch in der Betreuung demenziell erkrankter Menschen stellt Humor eine wichtige therapeutische Ressource dar.
Untersucht wird, wie erfahrene Demenzbegleiter*innen in ihrer täglichen Arbeit Humor einsetzen, worauf sie dabei achten, und welche Funktionen Humor in verschiedenen Situationen erfüllt.
Im Rahmen einer 12-monatigen teilnehmenden Beobachtung auf einer Demenzstation wurden real auftretende Situationen beobachtet, protokolliert und mit der Methode der ethnografischen Interaktionsanalyse ausgewertet.
In der Demenzbetreuung erfüllt Humor viele Funktionen. Er ist ein Mittel, um die Aktivierungen attraktiv zu gestalten. Ferner hilft Humor, schambesetzte Situationen zu entschärfen. Zudem ist er eine wichtige Bewältigungsstrategie im Umgang mit herausforderndem Verhalten. Damit dies gelingt, ist es erforderlich, dass die Betreuungskräfte ihr Humorverhalten auf die Humorfähigkeiten und -vorlieben der Bewohner*innen abstimmen.
In der Arbeit der Betreuungskräfte, so das Ergebnis, hat Humor seinen festen Platz. Angesichts seiner Bedeutung für die Praxis sollte das Thema stärker in der Ausbildung berücksichtigt werden. Eine wichtige Errungenschaft in institutioneller Hinsicht wäre die Formulierung von Handlungsempfehlungen für den demenzgerechten Einsatz von Humor. Zu wünschen wäre ferner, dass Pflegeeinrichtungen ein internes Humor-Management einführen.