Zusammenfassung
Der Gedanke an Gespräche mit Sterbenden und deren Angehörigen löst Ängste in den meisten Begleitenden aus. Was soll ich sagen, wann soll ich schweigen, was ist die richtige Antwort … ? Kaum ein Sterbender jedoch erwartet Antworten, sondern wünscht sich vielmehr Menschen, die Fragen oder Aussagen hören und aushalten können, ihn nicht alleine lassen mit seinen Gedanken, Ängsten und Sorgen. Das Reden mit Sterbenden ist nur eine Form der Kommunikation, wenngleich die vielleicht schwierigste, bei der Begleitende am ehesten das Gefühl entwickeln, alles oder vieles falsch gemacht zu haben, nicht zu wissen, was sie wie in Worte fassen sollten. Begleitende fühlen zurecht eine große Verantwortung, wenn es um Gespräche geht, die sich um das Thema Tod und Sterben drehen, die dem Sterbenden helfen sollen, sich in angemessener Weise zu verabschieden, sich zu versöhnen mit seiner Situation, das zu erledigen, was ihm noch wichtig erscheint. Aids-Kranke, oft junge Patienten, fordern uns in den Palliativeinrichtungen auf ganz besondere Weise heraus und es ist eine individuelle Betreuung gefragt, mit einer Akzeptanz von oft anderen „bunten“ Lebensweisen. Palliative Care und Hospizbewegung möchten darüber hinaus achtsam und sensibel auf Themen wie Gender, Autonomie, Depression, Trauer und Alterssuizid eingehen. Dies bedingt, dass der Blick für die Unterschiedlichkeiten aller Individuen geschärft wird und Konzepte für die Begleitungen und Beratungen entsprechend modifiziert werden.Welche Rolle das Thema Sexualität in einem Buch über Palliative Care spielt, wird ebenfalls beleuchtet.