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10.12.2024 | Politik | Nachrichten

Keine Zeit, Pflegegesetze neu zu schreiben

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DPR und DIVI drängen die Politik, die bereits auf der Agenda stehenden Pflegegesetze rasch zu verabschieden. Stillstand sei keine Option. 

© © weyo / stock.adobe.comAus Sicht von DPR und DIVI gibt es in der Pflege keine Zeit zu verlieren. Die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Pflegegesetze müssen schnellstmöglich kommen. 
© weyo / stock.adobe.com

Der Deutsche Pflegerat und die Deutsche Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) haben die Politik aufgefordert, dringend benötigte Pflegegesetze nicht aufzuschieben. Die Politik müsse jetzt handeln und in einer parteiübergreifenden Koalition das Pflegekompetenzgesetz (PKG), das Pflegefachassistenzgesetz und das Gesetz für Advanced Practice Nurses (APN-Gesetz) schnellstmöglich verabschieden. 

Den Prozess nach der Bundestagswahl neu aufzurollen, ist für DPR und DIVI keine Option. Es gebe nicht die Zeit, alle Pflegegesetze neu zu schreiben, betonten sie am 6. Dezember auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Pflegekompetenz stärken

Vielmehr sei jede weitere Verzögerung ein schwerer Rückschlag für die Pflege und für die gesamte Gesellschaft, machte DPR-Präsidentin Christine Vogler deutlich. „Wir haben hochqualifizierte Pflegekräfte, die jedoch in ihrer Arbeit blockiert werden. Diese Verschwendung von Ressourcen ist inakzeptabel und verantwortungslos.“ 

Der von allen Seiten gewünschte Kompetenzzuwachs von Fachpflegekräften trägt nach Ansicht von DPR und DIVI dazu bei, den Beruf attraktiv zu halten, die Berufszufriedenheit der Pflegefachpersonen zu stärken und die notwendige Fachkräfteentwicklung voranzutreiben. „Wenn wir die vorhandenen Kompetenzen der Profession Pflege nicht endlich nutzen, wird die pflegerische Versorgung in diesem Land zusammenbrechen“, warnte Vogler. Das hätte verheerende Folgen für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft.

Thomas van den Hooven, Vertreter der Fachpflegenden in der DIVI appellierte: „Die Politik muss jetzt handeln und eine parteiübergreifende Koalition für die Pflege bilden!“

Internationale Fachkräfte integrieren

Derzeit reagiert Deutschland vor allem mit der Anwerbung ausländischer Kräfte auf den gravierenden Fachpflegemangel. „Seit 2022 wird das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von ausländischen Fachkräften getragen“, erklärte van den Hooven. Jede sechste Pflegekraft komme bereits aus dem Ausland. 

Diesen Pflegenden müsse Deutschland eine Heimat geben und sie optimal in die Gesellschaft integrieren. Anderenfalls drohe die Versorgung zusammenzubrechen. Jedem müsse aber auch klar sein, dass diese Ressource bald versiegt. Bereits jetzt werde Deutschland für seinen Umgang mit internationalen Pflegekräften gerügt. Einige Länder wie beispielsweise Brasilien beendeten gerade sämtliche Programme zur Anwerbung von Pflegekräften, um die Versorgung im eigenen Land zu schützen. 

Die DIVI macht vor, wie vorhandene Ressourcen in Notaufnahmen und auf Intensivstationen optimal verteilt werden. Dazu habe die Fachgesellschaft für diese Bereiche klare Handlungsempfehlungen veröffentlicht, so der künftige DIVI-Präsident Florian Hoffmann „Wir alle wissen: Nur zusammen können wir unsere Patienten bestmöglich versorgen.“ (ne)

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