Die sprachtherapeutische Diagnostik dient der Erfassung des (laut-)sprachlichen und kommunikativen Entwicklungsstandes des Kindes. Zusätzlich können bei älteren Kindern Fähigkeiten wie die phonologische Bewusstheit oder die Lese-Rechtschreib-Kompetenz erfasst werden. Für Kinder mit Hörstörungen können grundsätzlich Diagnostikverfahren verwendet werden, die ursprünglich für guthörende Kinder konzipiert wurden, die Durchführung sollte jedoch unter Beachtung hörgeschädigtenspezifischer Besonderheiten erfolgen (z. B. Sichtbarkeit des Mundbilds). Für jüngere Kinder können auch Beobachtungsverfahren und Elternfragebögen zum Einsatz kommen, die vor allem auf die Hörentwicklung und das Hörverhalten des Kindes im Alltag fokussieren. Die Ergebnisse aus der Diagnostik sollten nicht allein Aufschluss darüber geben, wie das Kind im Vergleich zu guthörenden gleichaltrigen Kindern abschneidet, sondern auch konkrete Hinweise auf die anschließende Förderung geben. Das Kapitel bietet einen Überblick über einige Verfahren, die spezifisch auf hörgeschädigte Kinder fokussieren.