19.12.2018 | Originalien
Soziale Ungleichheit und Gesundheit im höheren Lebensalter
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Sonderheft 1/2019
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Hintergrund
Soziale Unterschiede in der Gesundheit und Lebenserwartung sind ein zentrales Thema für Public Health und Gesundheitspolitik. Im Zuge des demografischen Wandels rückt neben dem Kindes- und Jugendalter sowie dem mittleren Erwachsenenalter zusehends auch das höhere Lebensalter in den Mittelpunkt der Forschung zur gesundheitlichen Ungleichheit, wobei gerade dem Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand großes Interesse entgegengebracht wird.
Fragestellung
Wie verändert sich die gesundheitliche Ungleichheit im Übergang vom mittleren zum höheren Lebensalter und dann im weiteren Altersverlauf?
Material und Methoden
Die Übersichtsarbeit bezieht die für Deutschland vorliegenden Studien ein. Ergänzt werden diese durch neue Analysen auf Basis der Studie zur „Gesundheit in Deutschland aktuell“ und des Sozio-oekonomischen Panels. Zur Einordnung der Ergebnisse werden zudem ausgewählte Studien aus anderen Ländern und internationale Vergleichsstudien herangezogen.
Ergebnisse
Auch im höheren Lebensalter finden sich soziale Unterschiede in der Gesundheit und ferneren Lebenserwartung, die etwas schwächer ausgeprägt sind als im mittleren Lebensalter. Im weiteren Altersverlauf kommt es in einigen Bereichen zu einer weiteren Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit, vereinzelt finden sich aber auch Hinweise auf eine Ausweitung.
Schlussfolgerungen
Die gesundheitliche Ungleichheit im höheren Lebensalter verdeutlicht, dass in der Gruppe der Älteren mit niedrigem Sozialstatus ein Versorgungs- und Unterstützungsbedarf besteht, der das medizinische, pflegerische und psychosoziale Versorgungssystem sowie auch die sozialen Sicherungssysteme vor besondere Herausforderungen stellt.
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