An ihre Grenzen stößt die klassische Schmerzbehandlung immer dann, wenn sich hinter den Schmerzen eines Patienten eine seelische Störung verbirgt. Bei diesen Schmerzpatienten handelt es sich um Patienten mit sog. somatoformer Störung. Diese Patienten erleben einen körperlichen Schmerz und sind fest davon überzeugt, dass es auch nur eine körperliche Ursache für ihren Schmerz geben kann. Entsprechend ihrer Überzeugung, unter einer körperlichen Beeinträchtigung zu leiden, suchen sie medizinisches Fachpersonal auf. Für dieses stellt das Erkennen des wahren Hintergrunds der rein körperlich beklagten Beschwerden eine große Herausforderung dar. Fachübergreifendes Wissen aus dem Feld der psychosomatischen Medizin ist eine Voraussetzung, um Patienten mit somatoformen Störungen zu erkennen und diese einer adäquaten Behandlung zuzuführen. Bei einer solchen steht meist eine stationäre oder ambulante Psychotherapie im Vordergrund; eine medikamentöse Schmerztherapie ist in der Regel nicht indiziert, wenngleich Psychopharmaka helfen können.