Die Diagnose »Wochenbettfieber« macht eine orientierende körperliche Untersuchung aller Organsysteme, eine Infektionsabklärung (Labor) sowie breite differenzialdiagnostische Überlegungen erforderlich. Bei klinischem V. a. septisches Geschehen sind frühzeitiges Handeln (Blutkulturen, Labor und detaillierte klinische Untersuchung) sowie eine zeitnah initiierte Therapie zur Vermeidung schwerer Komplikationen essenziell. Bei Temperaturerhöhung und Unterbauchschmerzen mit Lateralisierungstendenz im Puerperium kann die bildgebende Diagnostik die Diagnose Ovarialvenenthrombose sichern. Das Verkennen der Entwicklung einer Puerperalsepsis, ein lebensbedrohliches Krankheitsbild welches binnen Stunden foudroyant verlaufen kann, ist eine der häufigsten direkten Ursachen mütterlicher Mortalität. Eine frühzeitig begonnene, hochdosierte Antibiotikatherapie ist – neben der Intensivüberwachung – die wichtigste Maßnahme im Therapieregime der Puerperalsepsis.