Tagebücher auf Intensivstationen werden meist von Familien und Pflegenden für Patientinnen und Patienten mit Bewusstseinsstörungen geschrieben. In dem Tagebuch wird in laienverständlicher Sprache die Geschichte der Patientinnen und Patienten anhand täglicher Berichte beschrieben. Patientinnen und Patienten können das Tagebuchbuch später lesen und ihre Erfahrungen und Erlebnisse verarbeiten und ggf. anders bewerten. Intensivtagebücher senken die Risiken für psychosoziale Folgeschäden bei Patientinnen und Patienten und Familien und sind mittlerweile weltweit verbreitet. Tagebücher haben unterschiedliche Zwecke und dienen auch der Kommunikation: Es werden Worte an eine Person geschrieben, die sie später hoffentlich lesen wird. Dies kann Familien darin unterstützen, verbunden zu bleiben und die Situation besser zu bewältigen. Gleichzeitig kann das Schreiben eines Tagebuchs auch von einigen Angehörigen und Pflegenden als Belastung empfunden werden, weil keine Zeit verfügbar ist oder es zu nahe scheint. Intensivtagebücher können als ein Mittel zur patienten- und familienzentrierten Versorgung genutzt werden.