01.01.2023 | Schon gewusst?
Schon gewusst?
Erschienen in:
Hebammen Wissen
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Ausgabe 1/2023
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Auszug
Bereits in der frühen Kindheit werden zentrale Weichen für die spätere Gesundheit gestellt. Das trifft insbesondere auf die Ernährung zu. Für Säuglinge ist Stillen die bevorzugte und natürliche Ernährungsform. Die signifikant protektiven Effekte für die Gesundheit von Mutter und Kind sind wissenschaftlich belegt. Doch die aktuelle Stillquote in Deutschland ist verbesserungswürdig. Die Studie "Stillförderung bei Müttern in belasteten Lebenslagen - Ergebnisse einer qualitativen Zielgruppenanalyse" des Netzwerks Gesund ins Leben belegt, dass Frauen in psychosozial und materiell belasteten Lebenslagen seltener und kürzer stillen. Sie weisen eher negativ geprägte Stillerfahrungen auf, eine externe Stillvorbereitung hat kaum stattgefunden, reale und mediale Vorbilder sind selten. Objektive Vorteile des Stillens werden vielfach als unzutreffend zurückgewiesen. Die Stillquote weist zudem einen starken sozialen Gradienten auf: So beträgt die ausschließliche Stillquote von vier Monaten bei Müttern mit einfacher Bildung 21% gegenüber 35% bei Müttern mit mittlerer und 50% bei Frauen mit hoher Bildung. Das Netzwerk fordert daher eine möglichst frühzeitige, umfassende und individuelle Stillberatung und -begleitung in der Schwangerschaft oder auch schon früher. …