Anzeige
12.04.2024 | Konzepte - Stellungnahmen - Perspektiven
„SAve Projekt: sektorenübergreifende Akutversorgung in Schleswig-Holstein“
Einsatz von SmED (Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland) im Rettungsdienst zur sektorenübergreifenden Vermittlung niedrigschwelliger Hilfeersuchen
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Bundesweit kommt es seit Jahren zum Anstieg rettungsdienstlicher Einsatzzahlen. Während mitunter emotional über die Anzahl vermeintlicher Bagatelleinsätze diskutiert wird, ist die generelle Existenz von Hilfeersuchen im Grenzbereich zwischen ambulanter und rettungsdienstlicher Versorgung weitgehend unstrittig. In Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH), dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH wurde ein Pilotprojekt konzipiert und umgesetzt, in dessen Rahmen die Ersteinschätzungssoftware SmED-Kontakt auf Rettungswagen zum Einsatz kommt. Sofern sich anhand der standardisierten Patienteneinschätzung am Einsatzort Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der Transport in ein Krankenhaus mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht indiziert ist, wenden speziell geschulte Notfallsanitäter*innen das Medizinprodukt SmED-Kontakt an. Mithilfe der Software wird die Entscheidung für einen rettungsdienstlichen Transportverzicht zusätzlich validiert und dokumentiert, werden die geeignete Versorgungsebene und der geeignete Versorgungszeitpunkt ermittelt und eine konkrete ambulante Weiterversorgung initiiert. Die Anwendung von SmED-Kontakt im Rettungsdienst ist ein Baustein, um der zunehmenden Frequenz niedrigschwelliger Einsatzanlässe adäquat zu begegnen, indem möglicherweise fehlgeleitete Patient*innen bereits vom Rettungsdienst konkret und barrierearm dem ambulanten Sektor zugeführt werden.