Anzeige
09.01.2023 | Originalien
Rückenbeanspruchung beim Heben und Tragen im Rettungsdienst: eine Umfrage
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Hintergrund
Derzeit gibt es in Deutschland keine Erhebung zur Rückenbeanspruchung von Rettungsdienstpersonal kurz nach dem Einsatz. Somit ist das Ziel dieser Arbeit, einen Eindruck über das subjektiv empfundene Ausmaß der Rückenbeanspruchung beim Heben und Tragen im Einsatz zu erlangen. Weiterhin werden Zusammenhänge zwischen diversen Faktoren und der Beanspruchung der Lenden(LWS)- , Brust(BWS)- und Halswirbelsäule (HWS) untersucht.
Methodik
Die Datenerhebung erfolgte via Online-Fragebogen durch die Befragung von Rettungsdienstpersonal von Hilfsorganisationen im Raum Stuttgart. Es wurden soziodemografische Inhalte, Informationen zum aktuellen Einsatz, den Umgebungsverhältnissen, der eigenen Situation und der empfundenen Rückenbeanspruchung erfragt. Letztere wurde durch Verwendung der Borg-Skala erhoben.
Ergebnisse
In 83 vollständig ausgefüllten Fragebögen wurde das Ausmaß der Rückenbeanspruchung größtenteils als „moderat“ eingeschätzt (LWS: 67,5 %; BWS: 75 %; HWS: 62 %). Dem Bereich „niedrig“ wurden die Abschnitte wie folgt zugeordnet: LWS: 30 %; BWS: 25 %; HWS: 37 %. Diese Verteilung spiegelt sich auch in der Beanspruchung der gesamten Wirbelsäule (WS) wider (moderat: 69 %; niedrig: 28,5 %; hoch: 2,5 %). Signifikante Zusammenhänge ergaben sich unter anderem zwischen dem Transportmittel und der Beanspruchung der WS, den vorausgegangenen Belastungen und der Beanspruchung der WS und dem Fitnesslevel und der Beanspruchung der LWS.
Schlussfolgerung
Ein überwiegender Teil der Befragten hatte bereits Rückenschmerzen, deren Ursache sie im Rettungsdienst vermuteten. Dies scheint gegensätzlich zur Einstufung des Ausmaßes der Rückenbeanspruchung zu sein. Zur weiteren Untersuchung und Validierung der Ergebnisse sind detailliertere Forschungen anzustellen.