Zusammenfassung
Rhythmus durchdringt alle Bereiche und Ebenen der Funktionalen Stimmtherapie (FST) und gibt ihnen Struktur. Bereits der Verlauf einer Therapiestunde ist eine rhythmische Interaktion zwischen Patientin und Therapeutin. Eine klangvolle Stimme entsteht nur, wenn die Abfolge der Öffnungs- und Schließphasen der Stimmlippenschwingung rhythmisch ist. Das Glottisventil setzt sich aus den 3 + 1© Teilfunktionen, Kontakt, Dynamik, Pitch und Schwingen zusammen. Bei einer funktionalen Stimmgebung sind diese Teilfunktionen rhythmisch miteinander koordiniert. Das hieraus sich entwickelnde Vibrato im Stimmklang entsteht durch rhythmische Veränderungen von Pitch und Dynamik. Die Einatmung bildet in rhythmischer Koordination mit der Aktivierung des Glottisventils den Phonationsauftakt. Aufgrund der aufgezeigten Bedeutung des Rhythmus für die Stimmgebung haben alle in der FST eingesetzten Tonfolgen, wie Eintonketten, Dreiklänge oder Sprünge, eine rhythmische Struktur.