Zusammenfassung
Die retroperitoneale Lymphadenektomie (RPLA) erfolgt typischerweise bei postchemotherapeutischen Residualtumoren eines initial fortgeschrittenen Hodentumors aus kurativer Indikation. Ca. 15 % der Patienten zeigen vitales Karzinom, ca. 40 % matures Teratom. Zielsetzung der RPLA ist die komplette Resektion aller Residuen unabhängig von Größe und Lage. In ca. 25 % der Patienten ist mit der Notwendigkeit der Resektion von Nachbarorganen wie Niere, V. cava oder infrarenaler Aorta zu rechnen. Aufgrund der präoperativen Chemotherapie mit Bleomycin ist intraoperativ auf eine kalkulierte Sauerstoff- und Flüssigkeitsgabe zu achten. Postoperativ ist bei Beatmungsschwierigkeiten differentialdiagnostisch immer an eine vital bedrohliche bleomycininduzierte Pneumonitis zu achten, die nur im CT erkannt und mit hochdosierter Gabe von Kortokosteroiden therapiert werden kann.