Geriatrische Patienten nehmen nach akutstationärer Behandlung häufig Kurzzeitpflege (KZP) in Anspruch. Über deren Versorgung und die Entwicklung ihres Gesundheitsstatus ist bisher wenig bekannt.
Die Identifikation von Personen in KZP mit Rehabilitationsbedarf und Besserungspotenzial nach Klinikaufenthalt (KA) sowie die Beschreibung ihrer Versorgung, relevanter Parameter ihres Gesundheitsstatus und der Inanspruchnahme medizinischer sowie pflegerischer Leistungen während und nach der KZP.
In 13 Pflegeeinrichtungen wurden KZP-Gäste auf das Vorliegen eines unmittelbar zurückliegenden KA und Rehabilitationsbedarf gescreent. Anschließend wurden die Verweildauer, therapeutische Anwendungen und Arztkontakte in der KZP sowie Funktionsparameter, Schmerz und Lebensqualität als auch die Inanspruchnahme von Leistungen nach SGB V und SGB XI zu Beginn, am Ende und 3 Monate nach der KZP erfasst.
Von 243 gescreenten Personen mit vorherigem KA hatten 108 (44 %) einen Rehabilitationsbedarf mit Besserungspotenzial. Von diesen nahmen 57 an der Studie teil. In KZP (Median = 26 Tage) erhielten 35 % keine therapeutischen Anwendungen und 28 % keine ärztliche Versorgung. Nach KZP wurden 40 % in Rehabilitation übergeleitet. Personen mit Rehaüberleitung erhielten in KZP häufiger therapeutische Anwendungen (p = 0,021) und waren 3 Monate nach KZP weniger häufig in Dauerpflege (p = 0,015).
Die Studie legt nahe, dass ein hoher Personenanteil in KZP nach KA einen Rehabilitationsbedarf mit Besserungspotenzial aufweist, dieser aber unzureichend berücksichtigt wird. Regelmäßige therapeutische Anwendungen in KZP könnten die Überleitungsquote in die Rehabilitation und die Rückkehr ins häusliche Umfeld begünstigen.