Die ärztliche Versorgung in Pflegeheimen ist bis auf wenige Ausnahmen im Großen und Ganzen mangelhaft. Trotz zum Teil ermutigender – jedoch regional begrenzter – Versorgungsmodelle, fehlen bisher die dringend notwendigen flächendeckenden, auf Dauer verlässlich funktionierenden Strukturen. Das heißt: Chronisch kranken pflegebedürftigen Menschen – die Patientinnen leiden bei der Heimaufnahme im Durchschnitt an fünf bis sieben schweren Erkrankungen – wird derzeit mit dem Einzug ins Heim die adäquate medizinische Versorgung zumeist vorenthalten. Fazit: Weil hohes Alter und fortgeschrittene Multimorbidität tägliche Präsenz erfordern, sollte die medizinische Betreuung durch ärztliches Personal (Heimärztinnen) erbracht werden, das als Teil des betreuenden Teams dauerhaft vor Ort arbeitet.