Akute Blutungen sind eine führende Todesursache nach schweren Traumata. Bei der Blutungskontrolle spielt die interventionelle Radiologie eine wichtige Rolle. Angesichts des zunehmenden Einsatzes minimal-invasiver Techniken ist ein fundiertes Verständnis dieser Verfahren essenziell.
Dieser Übersichtsbeitrag analysiert die Effektivität und das Vorgehen bei radiologischen Gefäßinterventionen zur Blutstillung und bewertet die Relevanz dieser Methoden in der modernen Traumaversorgung.
Unter Verwendung der aktuell verfügbaren Literatur und Leitlinien werden die Anwendungsbereiche und Techniken interventionell-radiologischer Methoden zur Blutstillung bei Patienten mit Trauma dargestellt und anhand von Fallbeispielen veranschaulicht.
Verfahren wie Embolisation, Okklusion und „resuscitative endovascular balloon occlusion of the aorta“ (REBOA) erwiesen sich als effektiv zur Senkung der Mortalitätsraten bei Patienten mit Trauma. Besonders die Embolisation zeigt bei arteriellen Blutungen eine hohe Wirksamkeit, während durch die temporäre Okklusion mittels Ballonkatheter wertvolle Zeit bis zur chirurgischen Intervention gewonnen werden kann.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und individuell angepasste Interventionen sind für den Erfolg entscheidend. Eine zügige Indikationsstellung und die präzise Auswahl des Embolisats spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Radiologische Interventionen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Portfolios zum Management von Patienten mit Trauma. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit im Schockraum und die stetige Weiterentwicklung der Techniken tragen wesentlich zur Verbesserung der Patientenversorgung bei.