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25.02.2025 | Prävention | Nachrichten

Landespräventionspreis MV

Anti-Gewaltprojekte in der Pflege gesucht

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Gewalt in der Pflege hat viele Facetten. Wie lässt sich Übergriffen gegen Pflegebedürftige oder Pflegende vorbeugen? Mecklenburg-Vorpommern will nachahmenswerte Präventionsprojekte würdigen.

© Peter Atkins / FotoliaPflegeheimbewohnerin allein auf dem Einrichtungsflur. © Peter Atkins / Fotolia

Der Landespräventionsrat Mecklenburg-Vorpommern sucht innovative Projekte, die sich für Gewaltprävention in der Pflege einsetzen.

„Ganz viele Menschen pflegen beruflich oder ehrenamtlich Menschen mit riesengroßer Hingabe und ganz viel Engagement. Wir wissen aber leider auch, dass es in Einzelfällen zu psychischer und physischer Gewalt in der Pflege kommt“, erklärte Innenminister Christian Pegel am Dienstag zum Start der Ausschreibung.

Gewalt in der Pflege widerspreche den ethischen Grundsätzen der Pflege. Um Sicherheit und Wohlergehen aller Beteiligten zu gewährleisten, sei es wichtig, Anzeichen von Gewalt zu erkennen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Kultur des Hinschauens und Handelns etablieren

Sozialministerin Stefanie Drese verwies darauf, dass Gewalt in der Pflege sowohl Pflegebedürftige wie Pflegende oder Angehörige treffen kann. Studien zufolge haben rund 90 Prozent der professionellen Pflegekräfte innerhalb eines Jahres Gewalt erlebt. Gleichzeitig hätten 70 Prozent der Pflegekräfte angegeben, auch selbst Gewalt gegenüber Pflegebedürftigen ausgeübt zu haben. 

„Geeignete Präventionsmaßnahmen sind dabei die beste Medizin, um Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen und Pflegende und Pflegebedürftige zu schützen“, betonte die SPD-Politikerin. Aus einer Kultur des Wegschauens müsse eine Kultur des Hinschauens und Handelns werden.

Mit dem Landespräventionspreis werden in Mecklenburg-Vorpommern alle zwei Jahre Initiativen, Organisationen, Institutionen oder Einzelpersonen ausgezeichnet, „die sich vorbildlich in der Kriminalitätsvorbeugung engagieren“. Der Preis ist mit insgesamt 3.500 Euro dotiert. Die Verleihung findet am 3. Juli auf dem Landespräventionstag in Neubrandenburg statt. Bis zum 25. April 2025 können Vorschläge per E-Mail an lfk@kriminalpraevention-mv.de eingereicht werden. (ne)


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