18.04.2024 | Themenschwerpunkt
Positives Altern – Wie geht das?
Beitrag von Resilienz zur Prävention depressiver Erkrankungen im Alter
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 3/2024
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Hintergrund
Obwohl die Prävalenz depressiver Erkrankungen im Alter hoch ist, gelingt es vielen älteren Menschen, trotz altersbedingter Stressoren gesund zu bleiben. Die individuelle Resilienz, auch psychische Widerstandskraft genannt, kann diese Unterschiede erklären.
Ziel der Arbeit (Fragestellung)
Es wird dargestellt, wie Resilienzfaktoren bzw. Strategien gesunden Alterns zur Primärprävention depressiver Erkrankungen im Alter genutzt werden können.
Material und Methoden
Der Artikel fasst die durch eine narrative Literaturrecherche gewonnenen und praktisch relevanten Altersaspekte von Resilienz zusammen und bewertet den diesbezüglichen Wissenstand, auch im Hinblick auf die konsekutive Entwicklung primärpräventiver Maßnahmen zur Vermeidung depressiver Erkrankungen.
Ergebnisse
Individuelle psychologische Strategien zur Resilienzförderung sind u. a. „aktiv bleiben“ und „Positives bewusst wahrnehmen“, soziale Strategien „sozial verbunden bleiben“ sowie „Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten annehmen“. Neben dieser individuellen Ebene, die auf jeden einzelnen Menschen abzielt, zählen zu der sozialen Dimension von Resilienz auch Strategien, die auf gesellschaftlicher Ebene ansetzen. Hierzu gehören v. a. die Wertschätzung von älteren Menschen in der Gesellschaft und verbesserte Möglichkeiten zur Teilhabe.
Diskussion
Altersspezifische Aspekte von Resilienz können gezielt zur Primärprävention depressiver Erkrankungen im Alter genutzt werden. Sie ermöglichen ein Rahmenmodell, um entgegen der Defizitsicht auf das Altern, ressourcenfördernde und aktivierende Interventionen zu etablieren. Gleichzeitig sind der individuellen Prävention und Resilienz klare Grenzen gesetzt. Die Verantwortung darf nicht alleinig bei jeder und jedem Einzelnen gesehen werden, sondern v. a. gesellschaftliche Strukturen und Rahmenbedingungen müssen eine erfolgreiche Umsetzung im Alter ermöglichen.
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