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04.03.2025 | Politik | Nachrichten

Tarifkonflikt

Bundesweite Warnstreiks in Kliniken und Pflegeeinrichtungen 

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Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt mit Bund und Kommunen zu einem bundesweiten Warnstreik im Gesundheitswesen aufgerufen. Vor der nächsten Verhandlungsrunde erhöht sich damit der Druck auf die Arbeitgeber. 

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen verschärft sich. Am Donnerstag soll es überall in Deutschland Warnstreiks geben. Menschen in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen sich auf Einschränkungen einstellen. 

Die Gewerkschaft Verdi begründet ihren Streikaufruf damit, dass die öffentlichen Arbeitgeber auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten. „Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation“, erklärte am Montag Sylvia Bühler vom Verdi-Bundesvorstand. Die Beschäftigten würden darauf die einzig richtige Antwort geben – den Warnstreik.  

Laut Verdi haben die Arbeitgeber zudem Forderungen zurückgewiesen, die sich speziell auf das Gesundheitswesen beziehen. Dazu zählten die Bezahlung von Pausen in Wechselschicht, wie dies in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes üblich sei.

Forderung nach mehr Geld und mehr Freizeit

Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Auch die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich steigen. Gefordert werden darüber hinaus zusätzliche freie Tage, um die zunehmende Arbeitsbelastung auszugleichen. Für mehr Zeitsouveränität soll ein spezielles Zeitkonto sorgen, über das die Beschäftigten nach Wunsch Zeit oder Entgeltbestandteile ansparen können.

Gewerkschafterin Bühler machte deutlich: „Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst. Doch die öffentlichen Arbeitgeber lassen Anerkennung vermissen.“ 

Die Tarifverhandlungen werden vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt. Für den Bund sitzt Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Verhandlungstisch. Sie hatte zu Beginn der Verhandlungen auf die angespannte Haushaltslage in Bund und Kommunen hingewiesen. Es gehe darum, zu einer angemessenen und fairen Lösung für beide Seiten zu kommen. (ne)

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