Skip to main content

06.02.2025 | Politik | Nachrichten

Wegen AfD-Präsenz: Postel sagt Teilnahme an Bildungsmesse ab

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Die Bildungsmesse Didacta steht in der Kritik. Erstmals gibt es dort auch Stände von Parteien – darunter die AfD. Die Präsidentin der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen, Sandra Postel, hat deshalb die Teilnahme an einem Panel abgesagt.

© Pflegekammer NRWSandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen: Die Institution schließt in einem Positionspapier jegliche Zusammenarbeit mit demokratiefeindlichen Organisationen aus.© Pflegekammer NRW

Unter dem Motto „Demokratie braucht Bildung – Bildung braucht Demokratie!“ findet vom 11. bis 15. Februar in Stuttgart die Bildungsmesse Didacta statt. Dass dort auch die AfD als Aussteller aufgenommen wurde, wird von Hilfsorganisationen scharf kritisiert. Auch für die Präsidentin der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen, Sandra Postel, ist das ein No-Go. Wie die Kammer am Donnerstag mitteilte, hat Postel ihre Teilnahme an der Bildungsmesse abgesagt. 

In einer Mail an die Veranstalter habe Postel auf das im Juni 2024 beschlossene Positionspapier der Kammer hingewiesen. In dem Papier wird eine Zusammenarbeit mit demokratiefeindlichen Organisationen explizit ausgeschlossen. 

Postel: Vielfalt und Freiheit hohe Werte in der Pflege

„In meiner Funktion als Präsidentin der Pflegekammer NRW bin ich an diese Beschlüsse der Kammerversammlung gebunden – eine Verpflichtung, die ich ausdrücklich unterstütze“, so Postel in dem Schreiben. Auch zwei Mitreferent*innen hätten aus dem gleichen Grund abgesagt.

Ihre Entscheidung sei „nach reiflicher Überlegung“ sehr bewusst getroffen, so die Kammerpräsidentin. Gerade in der Pflege mit ihrem großen Prozentsatz an Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund seien Vielfalt und Freiheit hohe Werte. Diese gelte es nicht nur in Reden und Beschlüssen zu verteidigen, sondern auch, wenn es konkret werde. Die Kammerpräsidentin sicherte ihre Teilnahme an der Veranstaltung zu, sollte es doch noch zu einer Rücknahme der AfD-Zulassung kommen. 

Zuvor hatten Hilfsorganisationen wie "Misereor," "Kindernothilfe" und "Brot für die Welt" die Veranstalter aufgefordert, dem Leitthema der Messe gerecht zu werden. Die Zulassungsbedingungen für Aussteller seien dringend zu überprüfen und zu schärfen. Parteien, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtet werden, dürfe auf einer Bildungsmesse kein Platz geboten werden. (ne) 
 

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen