Nach dem Aus der Ampelkoalition mahnt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) die Politik eindringlich, die Reformen im Pflegebereich nicht aufzuschieben.
Ein Stillstand in der Pflegepolitik sei nicht hinnehmbar, betonte Verbandspräsidentin Vera Lux am Donnerstag. Der DBfK fordert daher eine rasche Umsetzung der drängenden Reformen.
Mit dem Pflegekompetenzgesetz, dem Pflegefachassistenzgesetz und dem angekündigten APN-Gesetz stehen laut Lux drei dringende Gesetze auf der Kippe. Der DBfK appelliere daher an alle demokratischen Parteien, diese rasch wieder aufzugreifen und sie mit „noch mehr Mut und Tempo“ umzusetzen. „Taktische Blockaden dieser wichtigen Gesetze können wir uns aufgrund der bereits heute schon bestehenden Versorgungsengpässe sowohl in der Akut-, in der Langzeitpflege als auch in der ambulanten Pflege nicht noch länger leisten!“
Reformen sind aus Sicht des Berufsverbands vor allem in folgenden Bereichen mit Priorität anzugehen
- Kompetenzerweiterung und Förderung der Eigenverantwortung von Pflegefachpersonen
- Stärkung der Vorbehaltsaufgaben und Entbürokratisierung
- Vereinheitlichung der Pflegefachassistenzausbildung
- Stärkung und Beibehaltung der generalistischen Pflegeausbildung
- Etablierung und Verankerung der Rollen für Advanced Practice Nursing (APN)
- Strukturierung der Bildungswege in der Pflege
- Ausbau der Disziplin Pflegewissenschaft
- Selbstbestimmung der Pflege auf Bundes- und Länderebene
Pflegefachpersonen müssten mehr Verantwortung und Handlungsspielraum erhalten, pflegerische Vorbehaltsaufgaben gehörten konsequent in die Hände der Berufsgruppe, so die DBfK-Präsidentin. Für eine effizientere und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sei Pflegefachpersonen zudem die selbstständige Heilkundeausübung zu ermöglichen. Die DBfK-Präsidentin unterstrich: „Deutschland darf keine Zeit verlieren, wenn es um die Zukunft der Pflege geht.“ (ne)