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05.02.2025 | Pflegerat | Nachrichten

DPR-Forderungen zur Bundestagswahl

Mehr Autonomie, mehr Verantwortung

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Aus Sicht der Pflegeverbände muss die Bundestagswahl zu einem Wendepunkt für die Profession werden. Bildung, Selbstverwaltung und Handlungsautonomie gehören ins Zentrum der politischen Agenda, fordert der Deutsche Pflegerat. 

„Beruflich Pflegende sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Ihre Kompetenzen und Arbeitsbedingungen verdienen die volle Aufmerksamkeit und Wertschätzung“, erklärte DPR-Präsidentin Christine Vogler am Dienstag anlässlich der Vorstellung eines Forderungspapiers zur Bundestagswahl. Ohne eine starke Pflegeprofession sei eine sichere Gesundheitsversorgung nicht möglich. 

Um die Pflege zukunftsfähig zu gestalten, fordert der DPR von der der künftigen Bundesregierung Lösungen für die drängenden Probleme. Dazu zählen bessere Arbeitsbedingungen, Bürokratieabbau sowie innovative Versorgungsmodelle. Bildung, Selbstverwaltung und Handlungsautonomie der Pflegeprofession müssten im Fokus der politischen Agenda stehen, so der DPR.
In dem Forderungspapier beschreibt der Pflegerat die notwendigen Schritte. 

Pflegeprofession will nicht mehr das „Reserverad" im Gesundheitssystem sein 

So muss das durch das Ampel-Aus ins Hintertreffen geratene Pflegekompetenzgesetz aus Sicht des Pflegerats nach der Wahl rasch verabschiedet und umgesetzt werden. Auch die pflegerische Selbstverwaltung sei zu stärken: „Die Pflegeprofession darf nicht mehr das Reserverad im Gesundheitssystem sein“, heißt es. Sie müsse „vollumfänglich“ in die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens aufgenommen werden.

Enthalten im Papier ist auch der Ruf nach flächendeckender Errichtung von Pflegekammern auf Bundes- und Länderebene. Für die Pflege hätten die gleichen Rechte zu gelten wie für alle Heilberufe, so der DPR. 

„Pflegefachpersonen sind hochqualifizierte Gesundheitsprofis, die Anerkennung, Kompetenzen und Arbeitsbedingungen verdienen, die unser Pflege- und Gesundheitssystem sicherer machen“, betonte DPR-Präsidentin Vogler. Beruflich Pflegende müssten daher endlich in den Fokus der politischen Agenda rücken. 

Die Forderungen des DPR im Überblick:

  1. Pflegekompetenzgesetz: Mehr Autonomie und selbstständige Berufsausübung für die Pflegeprofession
  2. Einheitliche Bildungsstandards: Sicherstellung hochqualifizierter Bildungsstandards im gesamten Bundesgebiet
  3. Gesetzliche Personalbemessung: Bedarfsgerechte und refinanzierte Personalschlüssel in allen Pflegebereichen verankern
  4. Public Health stärken: Präventive und gemeindenahe Versorgungsmodelle fördern
  5. Neue Berufsbilder etablieren: Community Health Nurses und Advanced Practice Nurses einführen
  6. Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen: Qualifikationsmix fördern, Handlungskompetenzen erweitern, Bürokratie abbauen und die Pflegeprofession entlasten und wertschätzen
  7. Selbstverwaltung stärken: Pflege vollumfänglich in die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens aufnehmen, ihre Vertretung auf Bundesebene eindeutig regeln und mit den notwendigen Finanzmitteln ausstatten
  8. Digitalisierung ganzheitlich umsetzen: Flächendeckende digitale Infrastruktur und funktionierende Schnittstellen schaffen, Finanzierung sicherstellen
  9. Grundrecht auf Pflege verankern: Gute pflegerische Versorgung und gute Rahmenbedingungen für Pflegende als Verfassungsrecht festlegen.
    (ne) 


 

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