Pflegequalität ist eines der wichtigsten Themen in der heutigen pflegerischen Versorgung. Die COVID-19 Pandemie stellt professionell Pflegende vor große Herausforderungen. Bislang gibt es jedoch kaum Daten zur pflegerischen Situation in Gesundheitseinrichtungen während der COVID-19 Pandemie.
Daher war das Ziel dieser Studie, die Pflegequalität während der COVID-19 Pandemie darzustellen. Der Fokus dabei liegt auf den vorhandenen strukturellen Gegebenheiten (Strukturebene), den durchgeführten Maßnahmen (Prozessebene) und dem wahrgenommenen Stress der Pflegepersonen (Ergebnisebene).
Es wurde eine Querschnittstudie mithilfe eines elektronischen Fragebogens in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen durchgeführt. Der Fragebogen inkludiert allgemeine Fragen sowie solche zu Struktur-, Prozess- und Ergebnisindikatoren.
Es nahmen 2605 Pflegepersonen aus verschiedenen österreichischen Gesundheitseinrichtungen an der Umfrage teil. Die Studie zeigte, dass es häufig Leitfäden und Schulungen zur Schutzmaßnahmen gab. Eine ausreichende Anzahl an Mund-Nasen-Schutz (MNS) gaben knapp zwei Drittel der Personen an, wobei die Tragedauer jedoch bei der Hälfte der Pflegepersonen über acht Stunden lag. Die Studie zeigte ebenso, dass Pflegepersonen häufig persönliche (z. B. Tragen von MNS) und allgemeine Schutzmaßnahmen (z. B. Händehygiene) durchführten. Knapp zwei Drittel der Pflegepersonen litten unter mäßigem bis hohem Stress.
Um gut auf eine mögliche zweite Welle der COVID-19 Pandemie oder andere Pandemien vorbereitet zu sein, sollen Gesundheitseinrichtungen frühzeitig mit adäquaten und ausreichenden persönlichen Schutzmaterialien ausgestattet werden. Zudem sollten allen Pflegepersonen, die in solch außergewöhnlichen Belastungssituationen arbeiten, psychosoziale Entlastungsprogramme angeboten werden. Dadurch kann eine qualitativ hochwertige Pflege sichergestellt werden.