01.05.2020 | Pflege Markt
Pflege Markt
Erschienen in:
Heilberufe
|
Ausgabe 5/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Im Tiermodell ist die lebensverlängernde und präventive Wirkung von intermittierendem Fasten oder reduzierter Kalorienaufnahme sowie der Gabe von "Fastenmimetika" wie Spermidin nachgewiesen. Derzeit wird die Supplementierung dieses körpereigenen Polyamins auch auf seine Demenz-präventive Wirkung beim Menschen untersucht. Die Forschung setzt dabei auf den Mechanismus der Autophagie, also der Selbstverdauung von beschädigten oder gealterten Zellen. Autophagie wird primär durch Fasten, also eine reduzierte Nährstoffzufuhr induziert, erläuterte Professor Andreas Michalsen, Leiter der Abteilung für Naturheilkunde, Immanuel Krankenhaus, Charité Berlin. Wesentlich bequemer wäre eine entsprechend wirksame Nahrungsergänzung durch ein "Fastenmimetikum". Vielversprechender Kandidat hierfür ist das Polyamin Spermidin, das in Weizenkeimen, Sojabohnen, bestimmten gereiften Käsesorten oder Hülsenfrüchten zu finden ist. Die Supplementierung mit Spermidin, das als Nahrungsergänzung verfügbar ist, führt im Tiermodell bei Mäusen zur Aktivierung der Autophagie auch ohne Fasten und verlängert das Leben der Tiere. Eine Beobachtungsstudie beim Menschen ergab ein reduziertes kardiovaskuläres Risiko sowie eine durchschnittliche Verlängerung der Lebensspanne um fünf Jahre in der Gruppe mit der höchsten Spermidinzufuhr durch die Nahrung. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte SmartAge-Studie evaluiert jetzt einen möglichen Spermidin-Polyamin-induzierten Schutz vor altersabhängigen Gedächtnisstörungen bei Probanden mit "subjective cognitive decline" als potenzieller Demenzvorstufe. …