Zusammenfassung
Penetrierende Augenverletzungen sind immer schwere Augenverletzungen mit einer Läsion, die die gesamte Wanddicke des Augapfels betrifft. Man unterscheidet Spießungen mit und ohne intraokularen Fremdkörper von Berstungen und echten Perforationen, bei denen es eine Eintrittspforte und eine Austrittspforte gibt. Die Verletzungen können im Arbeitsumfeld entstehen aber auch im Freizeitbereich. Die Versorgung erfolgt meist mehrzeitig: Zuerst wird die Wunde verschlossen, eine Woche später erfolgt in der Regel die anatomische Rekonstruktion des Auges. Wichtige Komplikationen sind die Infektion des Augeninneren (Endophthalmitis) und die narbige Wundheilung, die als proliferative Vitreoretinopathie (PVR) zu einer Netzhautablösung führen kann. Oft kommt es zu einer erheblichen Herabsetzung des Sehvermögens und es sind oft mehrere Sekundäroperationen wegen der Folgeschäden notwendig. Die Eingriffe werden zum größten Teil in Allgemeinanästhesie durchgeführt. Die Eingriffe zum Wundverschluss erfolgen unter Notfallbedingungen, auch die Eingriffe zur Behandlung schwerer Infektionen im Rahmen des Traumas; die sekundären rekonstruktiven Eingriffe können elektiv durchgeführt werden.